Die ersten beiden Augustwochen verbrachten wir im schönen Dartmoor in England und lernten dort mehr über Permakultur. Wir hatten schon vorher Bücher darüber gelesen und im Garten einiges ausprobiert und jetzt nach dem Kurs sind wir umso inspirierter!
Hier also eine kleine Serie, was man mit ein paar einfachen Techniken im Garten so machen kann:
Heute: Die vertikale Ebene entdecken
Egal, wie groß der Garten ist, eigentlich hat man immer zu wenig Platz. Aber meistens wird vergessen, dass man nicht nur in der horizontalen Ebene pflanzen kann, sondern auch in der vertikalen und man vielleicht mehr Platz hat, als man denkt:
Das Paradebeispiel ist sicher der Kürbis (hier: Feigenblattkürbis, Curcubita ficifolia): Auf dem Boden nimmt er unheimlich viel Platz weg, aber eigentlich klettert er ja sowieso viel lieber sonstwo lang und so ist unserer jetzt auf dem Zaun gelandet. Je nach Zaun muss man eventuell noch ein wenig stützen, sonst kann sich der Zaun unter der Last der reifenden Früchte ganz schön biegen.
A propos Biegen: Gerade wenn Kürbisse in Bäume und Büsche hineinwachsen, sollte man ein Auge darauf haben. Sonst können ganz schnell Äste abbrechen, die man eigentlich lieber behalten hätte. Ein weiterer Bonus des Baum-Kürbisses: Die spannende Suche, wieviele Kürbisse man eigentlich hat. Manchmal verstecken sie sich gut!
Hier hängt ein Kürbis aus dem Kirschbaum. Obwohl wir die wachsende Pflanze immer wieder auf die dicken Zweige gelegt haben, hat sie sich als wir nicht da waren, wieder auf einen dünneren Zweig rübergeschlichen. Also wird dieser Kürbis bald geerntet, bevor er dem Baum zu schwer wird. Den Feigenblattkürbis kann man übrigens auch wenn er noch jung ist essen, dann schmeckt er mehr wie Zucchini. Wenn er ausgereift ist, hält er sich über mehrere Jahre, trocknet aber innen wie ein Flaschenkürbis langsam aus, also sollte man ihn schon innerhalb eines Jahres aufessen.
Der Flaschenkürbis (Lagenaria) ist auch ein Kletterkandidat. Bei uns hat er das Pflanzenzelt erobert und man muss schauen, dass man sich nicht Kopf stößt.
Bei Tomaten (hier: “Fence Row Cherry”) ist die Vertikale doppelt von Vorteil: Läßt man sie am Haus hochwachsen, wärmt die von der Sonne aufgewärmte Wand auch nachts und erzeugt so ein Mikroklima. So überleben die Tomaten länger als anderswo. Außerdem schützen meist auch überhängende Dächer vor übermäßigem Regen. Dieses Foto ist von vorgestern – während anderswo die Tomaten schlapp machen, legt die Fence Row Cherry hier erst richtig los und produziert Tomaten wie wild.
Das “Stapeln” von Pflanzen um den Platzverbrauch zu optimieren geht natürlich auch mit ornamentalen Pflanzen. Der Boden wird hier von Lavendel, Konkardenblättern und Escholtzie bedeckt,
daraus hervor ragen die Königskerze und der kleine Stachelbeerbusch und die rote Winde und der falsche Jasmin klettern daran hoch.
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We spent the first two weeks of August in beautiful Dartmoor in England and learnt more about permaculture. We’d been reading books on permaculture before and experimented in our garden, but now we were even more inspired.
So today I’ll start a little series on how to use permaculture principles in gardening.
Today: Exploring the vertical!
No matter how big the garden, there always seems too little space. But often people forget that you can not only use the horizontal plane, but also the vertical one:
The prime example is probably the pumpkin or squash (here: Malabar gourd, Cucurbita ficifolia): Takes up lots of space when grown on the ground, but it seems to prefer climbing anyway and so ours ended up on the fence.
Depending on the fence, make sure to support it some (the fence, not the pumpkin), otherwise it might bend under the weight of the growing pumpkins.
Speaking of bending: Especially when pumpkins grow into bushes and trees, you should keep an eye on them! Otherwise the weight might break off branches that you would have preferred to keep. Another plus of the tree pumpkin: The exciting search for ripe fruit which sometimes like to hide well.
Here a pumpkin is hanging out of the cherry tree. Even though we kept winding the tendrils around a thick branch, it secretly fastened itself to a thinner branch while we were away. So we’ll harvest this gourd before it gets too heavy for the branch. Malabar gourds you can eat when they’re young and taste like zucchini or have them ripen all the way and then store them up to three years. While being stored it starts to dry out inside though, so you should eat it within a year.
The bottle gourd (lagenaria) is also a climber. Ours conquered our plant tent and you have to watch your head in there!
Tomatoes (here: “Fence Row Cherry”) profit doubly from the vertical plane if it’s a house wall: The wall stores the day’s heat and warms the plant all night, creating a microclimate that helps it survive colder nights than it normally would. Also, the overhanging roof protects the tomato from too much rain. This photo is from the day before yesterday – even though other tomatoes have already given up, the Fence Row Cherry is still going strong, producing flowers and tomatoes like mad!
You can also “stack” ornamental plants: The ground here is covered by lavender, escholtzia and the leaves of a Gaillardia; the mullein and the little gooseberry bush protude from out of them and the Cardinal climber and the Jasmine nightshade climb up it.